Stephan Thomae

THOMAE: Das Versagen des Bundesregierung ist erschreckend

Das Bekanntwerden des Hackerangriffs auf das Netzwerk des Bundes zeigt, wie sensibel und angreifbar die digitale Infrastruktur/IT-Struktur in Deutschland ist. Es ist auffällig, dass sich die Angriffe gegen Staatsorgane häufen und mit jedem neuen Angriff eine noch höhere Dimension erreicht wird. Der Bund scheint gegen solche Angriffe nicht gewappnet zu sein. Während die Hacker sich steigern und über längeren Zeitraum unerkannt Daten aus vermeintlich sicheren Netzwerken des Bundes ohne Schwierigkeiten stehlen können, hinkt der Staat hinterher und ist nicht in der Lage, derartige Angriffe abzuwehren. Die Bundesregierung will massenhaft Daten der Bürgerinnen und Bürger speichern, kann aber noch nicht einmal für die Sicherheit der eigenen Daten garantieren.

Große Sorge bereitet mir die Tatsache, dass das Ausmaß des Angriffes noch völlig unklar ist. Es muss dringend und umfassend aufgeklärt werden, welche Daten wohin und zu welchem Zweck geflossen sind und wie lange das Sicherheitsloch bestand.  Es stellen sich weiterhin die Fragen, weshalb die Öffentlichkeit erst jetzt von dem Angriff erfahren hat und weshalb man den Angriff nach Bekanntwerden weiter hat laufen lassen.